and the Winner is … See Park Janssen Hotel in Geldern!
“Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung – vor allem, dass wir sie als erstes Unternehmen im südlichen Kreis Kleve bekommen haben.“ Monika Janssen sagt das, so wie sie eigentlich immer die Leistungen ihrer Familie beschreibt, mit deutlichem Understatement. Denn das, was das Unternehmen „See Park Janssen GmbH“ in den letzten Jahren an Entwicklung genommen hat, ist eine enorme Leistung.
„Eigentlich wollten wir damals nur das Tennis- und Squashcenter an der Dieselstraße erweitern. An den 1980 entstandenen Komplex sollte eine Sauna angebaut werden. Das war der Plan.“ Monika Janssen erinnert sich noch mit Schmunzeln daran, denn damit begann die Erfolgsgeschichte des See Park Hotels. Man wollte in Geldern bleiben, die Anzahl der passenden Grundstücke war jedoch übersichtlich. Und so konzentrierte sich der Blick schnell auf das Grundstück an der Danziger Straße. Ein schönes, wunderbar geeignetes Grundstück, aber es war bereits mit der Auflage belegt, dass hier ein Hotel gebaut werden sollte. Und es gab schwergewichtige Mitbewerber aus der Hotelbranche. Sollte man tatsächlich hier ein Hotel hier in Geldern bauen?
Monika Janssen ist seit 1977 selbstständige Steuerberaterin und jemand wie sie spekuliert nicht, sondern rechnet und prüft. Stimmen die Zahlen, die Gutachten, die Prognosen, dann beherrscht man das Risiko, das ist ihre Maxime. Unterstützung gab es von der Wirtschaftsförderung der Stadt Geldern, die mit der Förderung und einer langjährigen Nutzungsvereinbarung den Bau und Betrieb einer projektierten Mehrzweckhalle (vielen bekannt als „Gelderlandhalle“) sicherstellte. „Wir kommen ja beide nicht aus dem Hotelfach und haben uns in dieser Zeit viel KnowHow angeeignet, wir haben uns ganz gezielt Hotels angesehen, haben nachgeschaut und nachgefragt und gute Ideen für die Umsetzung in unserem geplanten Haus gesammelt.“
Kurz, das Hotel wurde 1996 eröffnet, mit 64 Zimmern und einer Saunalandschaft. Einige Jahre später kam ein Spa dazu. Zu dem aber später.
Gab es viele schlaflose Nächte angesichts so einer Wahnsinnsinvestition? Monika Janssen überlegt nicht lange: „Nein, eigentlich nicht, wir sind beide eher vorsichtig, alles war so aufgestellt, dass es gut anlaufen konnte, und es gab ja schon im ersten Jahr gute Zahlen, der Tagungsbereich und der Saunabetrieb entwickelten sich vielversprechend.“ Da war es wieder, dieses Understatement.
Heinz Janssen zeigt sich jetzt nicht nur für das operative Geschäft, sondern auch für die technische und bauliche Seite verantwortlich, Monika Janssen kümmert sich um die finanziellen und steuerlichen Aspekte. Die Kombination an sich ist ja schon genial, aber jetzt kam noch Sohn Marc ins Spiel.
„Unser Sohn hätte sich ja für alles andere entscheiden können, wir hätten es akzeptiert. Aber er hatte für sich schon früh beschlossen, dass er in den Hotelbetrieb wollte. Mit seinem BWL-Studium hat er sich die kaufmännischen Grundlagen zur Führung eines Unternehmens erworben. Seine Diplomarbeit hat er dann noch einmal gezielt auf seinen zukünftigen Arbeitsbereich Hotel und SPA ausgerichtet.“
Als dann 2007 die Pläne für den SPA-Bereich realisiert wurden, um auch die Wochenenden stärker auszulasten, bekam Sohn Marc die Chance, den SPA-Bereich als eigenes Profit-Center aufzubauen und zu führen. Mittlerweile managt er große Teile des Hotelbetriebes, aber damals war es für ihn als Einstieg ins Unternehmen schon eine verantwortungsvolle Aufgabe, die er aber mit Bravour gemeistert hat.
Mittlerweile hat die See Park Janssen GmbH über 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, es werden Restaurant- und Hotelfachleute, Köchinnen und Köche, Bürokauffrauen und -männer sowie Fitnesskaufleute ausgebildet. „Es ist schwierig, gutes Personal zu rekrutieren, deshalb investieren wir viel in eigenen Nachwuchs und wir übernehmen gerne unsere Auszubildenden in eine Festanstellung. Wir verzeichnen wenig Fluktuation, manche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind schon über 20 Jahre bei uns.“
Stammgäste aus Düsseldorf, Köln und ganz NRW kommen seit vielen Jahren, sie werden mit Aufmerksamkeit „gepflegt.“ „Unsere Gäste sollen sich wohlfühlen. Wir versuchen, ihnen ein Umfeld zu bieten, in dem es ein „Gibt’s nicht“ praktisch nicht gibt. Und ich denke, man merkt diese Haltung unserem Haus an. Sehen Sie, ich bin wirklich mit ganzem Einsatz Steuerberaterin, solange wie ich in meinem Büro sitze oder mit meinen Klienten arbeite – verlasse ich aber die Kanzlei und gehe durch das Hotel, dann merke ich immer wieder, wieviel Spaß ich daran habe und wieviel Herzblut von mir hier drin steckt.“
Es gehört zu den liebgewonnenen Ritualen der Familie, sich, wenn möglich, wenigstens einmal am Tag gemeinsam im Restaurant zu treffen. „Das gefällt mir immer noch gut. Ich habe ja mein Büro im Haus, man erzählt sich kurz das Neueste, auch wenn man schnell wieder beim Geschäft ist- es ist eine schöne Unterbrechung.“
Das hört sich alles so an, als gäbe es bei Familie Janssen nur eitel Einigkeit und Sonnenschein. Wie funktioniert es wirklich? „Natürlich gibt es auch bei uns Meinungsverschiedenheiten. Alles andere wäre ja völlig unrealistisch. Aber wir diskutieren immer ausführlich die Vor- und Nachteile einer Entscheidung. Bis jetzt hat das gut funktioniert.“
Dass der Unternehmerpreis Niederrhein 2015 in diesem Jahr an die Familie Janssen und sein See Park Hotel ging, passt einmal mehr: Weil im vergangenen Jahr noch einmal 24 Zimmer hinzukamen, wurde der Platz im Restaurant immer knapper. Also wurde ein zweiter Wintergarten gebaut, der noch einmal fast 60 Plätze bietet und der einen Tag nach der Verleihung des Unternehmerpreises in Betrieb genommen wurde. Übrigens: Die Bauanträge für fünf neue Zimmer im 3.Obergeschoss des Haupthauses sowie für einen Ruheraum für Saunagäste sind schon gestellt.
Was bleibt an Wünschen bei einer so erfolgreichen Familiengeschichte? „Dass das, was hier geschaffen wurde, erhalten bleibt, dass uns weiter das Glück und der Erfolg treu bleiben. Das Schöne ist: Die Nachfolge ist ja geklärt, mein Mann und ich können uns also ganz frei entscheiden, ob, wieviel und wie lange wir weiter machen.“
Herzlichen Glückwunsch!
Interview: Gabriele Coché-Schüer