….und wenn wir schon feiern, dann ist es immer an einem außergewöhnlichen, atmosphärisch-spannenden Ort. Und den gab es für uns exklusiv für einen Abend in diesem Sommer mit dem Cinque-Spiegelzelt auf der Wiese hinter dem Klever Tiergarten. Seit 2009 steht das historische Spiegelzelt für eine besondere Mischung aus Kultur, Atmosphäre und Begegnung. Diese besondere Stimmung hat unsere Mitgliedsfrau Ina Zilleckens in der von ihr gestalteten Einladung wunderbar eingefangen.
Alles war bereit, als ab halb sechs die ersten Gäste in bester Stimmung und erwartungsfroh nach und nach über die Wiese zum Zelt kamen, das mit seiner Kuppel und den angeleuchteten rundum bunten Spiegelfenstern schon von Weitem etwas magisch Nostaliges ausstrahlt. 160 Mitgliedsfrauen mit ihrem Anhang, ihren befreundeten GeschäftspartnerInnen, UnterstützerInnen sowie Frauen aus anderen Netzwerken hatten ihr Kommen angekündigt.

Das Zelt ist für sich allein schon einen Besuch wert
Der Einladung gefolgt waren, und das hat die Organisatorinnen sehr gefreut, Juana Bleker, vom Landesverband der Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH), Annette Elias, Präsidentin des Verband der deutschen Unternehmerinnen Rheinland (VdU), Birgit Winter, Vorsitzende der Business and Professional Women Düsseldorf (BPW) hatten den Weg nach Kleve nicht gescheut. Von ZONTA waren Mechtild Jansen und Thea Remers gekommen, Eva Folkerts von der IHK Duisburg-Wesel-Kleve, Ute Neu, Geschäftsführerin von LEADER-Region Leistende Landschaft, mit der das ufn 2021 den Zukunftstag in Kevelaer organisiert hat und Wilfried Röth, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rhein-Maas. Besonders gefreut hat alle, dass auch Mitgliedsfrau Dr. Elke Kleuren-Schryvers und Heike Waldor-Schäfer von der Stiftung „Stiftung Aktion Pro Humanität“ da waren. Und der Goldschmied Georg Schotten aus Goch war gekommen. Er ist von Beginn an Sponsor der „Perle der Unternehmerin“, die das unternehmerinnen forum niederrhein seit 2021 jedes Jahr vergibt.
„Was vor zwei Jahrzehnten als zarter Funke begann, ist heute ein loderndes Feuer aus Inspiration, Vielfalt und unternehmerischer Power. Heute feiern wir nicht nur ein Jubiläum – wir feiern 20 Jahre voller gewachsener Verbindungen, geteilter Visionen und Erfolge“, begann Barbara Baratie ihre Begrüßungsrede. „Ob Gründerin, Führungskraft, Kreative oder Macherin: Ihr alle habt dieses Forum mit Leben gefüllt, mit Euren Ideen, Eurem Mut und Eurer Leidenschaft. Ihr habt es zu dem gemacht, was es ist – ein Ort, an dem Ideen wachsen, Kooperationen entstehen und Erfolge geteilt werden. Im ufn verbündet“, fuhr sie fort, „ sind branchenübergreifend 120 Unternehmerinnen und Managerinnen aus dem Gesundheitswesen, der Hotellerie und Gastronomie, Logistik, Handwerk, Handel, Banken, Dienstleisterinnen sowie gestandene Produktionsunternehmen. Die große Vielfalt unserer Mitgliedsunternehmungen ist unsere Stärke. Unser Netzwerk besteht aus inspirierenden Persönlichkeiten und bündelt eine geballte Wirtschaftskraft. Das Netzwerk schenkt Wissen aus erster Hand und spannende Begegnungen mit Führungspersönlichkeiten – immer auf Augenhöhe. Wir haben zusammen viel gelacht und gelernt, aber wir haben wir auch getrauert und auch hier zusammengestanden. Die Erinnerung an Petra Gellinger, Astrid Gerdes, und Marjolein van der Mey bleibt Teil unseres Weges. Und genau das macht uns aus, wir sind ein kraftvolles und bereicherndes Netzwerk mit Gespür für die Einzelne.
Ich kann sagen: Mut, Miteinander,
Möglichkeiten – das ist unser Motor.
Hier findet echte Begegnung statt – hier wird Beziehung gelebt. (BB)
Lasst uns heute gemeinsam auf die vergangenen Jahre anstoßen, neue Kontakte und Impulse gewinnen und mit frischer Energie und Rückenwind in die Zukunft blicken.“

Ein wenig Historie muss sein: Barbara Baratie und Gabriele Coché-Schüer
Ein Blick auf die vergangenen 20 Jahren zeigt, wie dynamisch sich diese von EU- und Land geförderte Netzwerkgründung weiter entwickelt hat, zumal in einer, was aktive Frauenförderung angeht, eher konservativ geprägten Region Niederrhein. Frauen als Gründerinnen und Unternehmerinnen wurden hier lange Zeit von Wirtschaft und Politik eher als Randerscheinung und nicht als ernst zunehmendes Wirtschaftspotenzial gesehen. Es gab zwar in einzelnen Kommunen von den Gleichstellungsstellen organisierte Gründerinnentreffs, die jedoch durchweg wenig Öffentlichkeit erfuhren. Mit der Chance für die neu installierten regionalen, landesgeförderten Beratungsstellen „Frau und Beruf“ in den Kreisen Kleve und Wesel, einen gemeinsamen Förderantrag für die Gründung eines regionalen „Business-Clubs“ zu stellen, eröffneten sich neue Horizonte.
Beteiligt an der Antragsstellung waren also die Regionalstellen Frau und Beruf Kreis Kleve, Voerde-Dinslaken und die Gleichstellungsstellen der Stadt Moers und Wesel. Allein die Koalition dieser Institutionen war herausfordernd und erforderte unendlich viel Absprachen – aber wir alle wollten es unbedingt schaffen. Die Anschubförderung war auf die Zeit von 2005-2006 begrenzt und mit einem sehr knapp bemessenen Budget ausgestattet, mit dem aber Wunderdinge erreicht werden sollten: Es sollten pro Jahr 4 Veranstaltungen in den Kreisen Kleve und Wesel stattfinden, die Regionalstellen Frau und Beruf in den beiden Kreisen sollten durch intensive Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit Unternehmerinnen, Freiberuflerinnen, selbständige Handwerkerinnen und weibliche Führungskräfte als Mitgliedsfrauen gewinnen und sich bei den Wirtschaftsakteuren bekannt machen, Kooperationen anstoßen“, so Gabriele Coché-Schüer, Mitinitiatorin und Projektverantwortlich, „Es hat sich als Glücksfall erwiesen, dass wir für Aufbau und Management Barbara Baratie (als an der Uni Nijmegen „frisch“-diplomierte Netzwerkerin) gewinnen konnten. Barbara, die von Anfang an als Projektmanagerin mit ihrem ersten Unternehmen „Clever Woman“ eingebunden war und ich hatten aber noch ein enorm wichtiges gemeinsames Ziel: Dem „Club“ nach dem Projektende 2006 die Überleitung in die Eigenständigkeit eines unabhängigen, professionell geführten Vereins zu sichern. Auf keinen Fall sollte dieses Netzwerk nach zwei Jahren Projektzeit im Nirwana verschwinden.“
Mit einer ziemlichen Portion Größenwahnsinn, guten Ideen, Stehvermögen und einer Netzwerkerin, die landauf landab für das forum warb und die vor allen Dingen immer wieder das Wunder vollbrachte, Sponsoren für die geplanten Veranstaltungen zu gewinnen, brachte sich das Projekt in Stellung und startete gleich im Moerser Schloss mit einer großen Veranstaltung. Susanne Hein, die damalige Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Moers öffnete hier die Türen- vom Start weg wollten so viele Frauen ins Schloss kommen, dass wir die Anmeldelisten nach 80 Anmeldungen aus Platzgründen schliessen mussten. Monika Scheddin, Business Coach aus München, verriet 10 Rezepte für erfolgreiche Unternehmerinnen. Das Buffet wurde auf den Schaukästen des Museums platziert, die Toiletten waren umbaubedingt auf dem Schlosshof. Frau spürte Aufbruchstimmung. Und es war ein erster großer Erfolg.
Die nachfolgenden Veranstaltungen waren genauso ambitioniert: Themen wie „Kurs auf Wachstum“, „Kontaktanbahnung mit großen Unternehmen“ und schon 2006 gab es „Zukunftsszenarien“ mit der damals schon renommierten Zukunftsforscherin Cornelia Daheim.
Dieser Anspruch gilt bis heute: Hochkarätige Referentinnen zu Themen einzuladen, die Unternehmerinnen und Führungsfrauen auf den Nägeln brennen, aber auch durch zusätzliche attraktive Angebote und vor allem außergewöhnliche Orte, die Appetit auf diese Treffen machen. Mit diesem Konzept stieg die Zahl der Mitgliedsfrauen schnell auf 50, dann 60, 70 Mitgliedsfrauen.
Im Januar 2007, am Ende der Projektzeit, trafen sich auf dem Golfplatz Mühlenhof in Kalkar 7 Frauen zur Vereinsgründung des unternehmerinnen forum niederrhein.
Die Geschäftsführung übernahm Barbara Baratie, unterstützt von einem kleinen, aber schlagkräftigen Vorstand.
Das unternehmerinnen forum niederrhein hat sich in den vergangenen 20 Jahren immer weiter entwickelt und professionalisiert. Die Mitgliedsfrauen aus vielen Unternehmensbereichen sind nicht nur untereinander gut vernetzt, sondern verstehen sich als ein regionales Netzwerk in einem großen Netzwerk. Das unternehmerinnen forum niederrhein ist offen für Austausch und Kooperationen. Viele der Mitgliedsfrauen sind zudem in ihren Berufsverbänden, IHK’s, Handwerkskammern, VdU, Business Professionals oder Vorbildunternehmerinnen aktiv und sorgen für einen regen Informationstransfer. Besondere Highlights sind die jours fixes, an denen Mitgliedsfrauen ihre Unternehmen und Arbeitsbereiche vorstellen.
Das unternehmerinnen forum niederrhein engagiert sich mit großem Selbstverständnis sozial. 2014 hat das forum die erste Klever FrauenFilmNacht initiiert und konnte bis heute über Spendenerträge und Sponsoring 70.000 Euro nicht nur an existenzsichernde Frauenprojekte im Niger, Benin und Tansania geben, sondern auch immer wieder ad hoc regionale soziale Einrichtungen unterstützen.
Wie gelingt es aber immer wieder, den Austausch unter den 120 Mitgliedsfrauen lebendig und wertvoll zu halten?
Also erst und das zu allererst: über den Dreh- und Angelpunkt unserer Geschäftsführung: Barbara Baratie ist einfach Zentralpunkt. Hier laufen die Fäden zusammen. Sie führt das forum wie ein Unternehmen, sehr professionell, immer ansprechbar, lösungsorientiert und Meisterin im Matchen von Kontakten. Aber es geht auch immer wieder darum, das Netzwerk zusammenzuhalten- Kontakte müssen gepflegt werden. Barbara Baratie ist ja seit 20 Jahren selbst erfolgreiche Unternehmerin und weiß genau, was es braucht, um gute Führung zu entwickeln, Raum für Wachstum und Entfaltung im Unternehmen zu schaffen.
Das unternehmerinnen forum niederrhein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen sichtbar zu machen, die erfolgreich und innovativ Unternehmen und Betriebe führen oder sich auf den Weg machen, ein Unternehmen zu gründen oder zu übernehmen. Seit 2019 wird jedes Jahr die „PERLE der Unternehmerin“ vergeben. „Mit Katja Meenen und Korinna Evers haben wir damals die ersten Mitgliedsfrauen mit der PERLE für ihr Magazin „Trendguide“ ausgezeichnet. Es folgten Andrea Grusa, Jennifer Gsell, Marjolein van der Mey (†2025), Annette Raadts und 2025 die beiden Nachfolgerinnen auf dem Lindenhof Carina Kernder und Saskia van der Borg-de Lorijn. Auch darauf sind wir stolz!“ sagt Barbara Baratie
Als Geschäftsführerin kann Barbara Baratie aber auch unbedingt auf die engagierte Zuarbeit der Vorstandsfrauen zählen. In der Vorstellungsrunde zeigte sich auch hier die Vielfalt: Karsta Dietert, RA’in und Geschäftsführerin der Klever Kanzlei KPP; Jessica Saum, Digitalagentur CommuniBIT; Stefanie Feld, bei Henkel Head of RAQN Data Compliance & AI Governance; Kristina Günter, Zahnärztin; Sandra Pelser Steuerkanzlei ETL.
Die wahre Vielfalt trat dann sehr präsent auf den Plan: Alle anwesenden Mitgliedsfrauen wurden in die Manege gebeten und sollten sich je nach Eintrittsdatum sortieren. In der Runde wurde es voll und richtig wuselig. Es zeigte sich, wieviele Frauen schon seit den Anfangsjahren dabei sind wie Elisabeth Hübner-Derksen, Susanne Rexing, Brigitte Groen, Daniela Sindern, Cläre Ahrens, Sybille Merrettig uvm. Aber noch etwas sehr Erfreuliches war zu sehen: Wie viele junge Frauen sich begeistert in die „neueren“ Jahre einsortierten. Und das soll auch das Ziel der nächsten Zukunft sein: Einen guten Generationenwechsel zu schaffen, den jungen Unternehmerinnen, Freiberuflerinnen und erfolgreichen Führungsfrauen in den Unternehmen Wind unter die Flügel zu geben, ihnen einen Eindruck geben, wieviel Spaß und gleichzeitig Nutzen branchenübergreifende Netzwerkarbeit bringen kann.
Das sollte es aber auch schon fast an formalem Programm gewesen sein. Unbedingt erwähnt werden muss noch die Begrüßung unserer neuen Mitgliedsfrau Silke Herdermann von der ALLIANZ.
Im Hintergrund hatte Malina ein grandioses Fingerfood-Buffet aufgebaut, vor dem sich schnell eine riesige Schlange formierte. Für die meisten nicht ganz so langweilig, denn genau an dieser Stelle lief eine Fotoslideshow, die Aufnahmen aus den vergangenen 20 Jahren unternehmerinnen forum niederrhein zeigten und das Schlangestehen hatte zusätzlich zur Folge, dass sich nette Gespräche zur Vor- oder Hinterfrau bzw -mann entwickelten. Auch das Eisbüdchen „Dellnitz“, an dem man sich draußen ein Eis (übrigens: so viel man wollte – und das Eis war klasse) holen konnte, war hoch frequentiert.
Ganz besonders war die Musik: Klaus Mages und sein Ensemble Houdini waren zu Gast. Das Ensemble ist international schon viele Jahre zusammen unterwegs. Allesamt professionelle Musiker und Musikerinnen, die sowohl auf Jazztagen, Theatern und im Radio zu hören und sehen sind. Nach einem Set Loungemusik gab es Musik zum Tanzen. Die Verfasserin dieses Textes hätte darauf gewettet, dass niemand nach dem Essen und anregenden Gesprächen noch auf die Tanzfläche geht – Irrtum! Erst nur ein paar ganz enthusiastische Tänzerinnen, dann füllte sich die Zeltmitte mehr und mehr und es gab bis spätabends richtig Spaß. Männer, die sich sonst sehr gerne in Ausreden flüchten, wenn es um Tanzen geht, waren plötzlich da und haben sich sichtlich genauso amüsiert wie die Tänzerinnen.
Besonderer Dank an dieser Stelle geht an die Techniker Bernd de Graaff und Team und natürlich an das Cinque-Team um Bruno Schmitz, die einen großen Beitrag zu diesem tollen Abend im Spiegelzelt geleistet haben und an Malina mit ihren jungen Unterstützerinnen, die mal wieder ein beeindruckendes Buffet zusammengestellt haben.
Text: Gabriele Coché-Schüer
Video: Rebecca Han Design
Fotos: Barthel-Fotografie
Impressionen des Abends im YouTube-Kanal von Klaus Mages: