Margret Atwood, bis heute eine der beeindruckendsten Schriftstellerinen und Dichterinnen, ist 86 Jahre und hat gerade ihre, wie sie sagt, „so etwas“ wie ihre Memoiren veröffentlicht. Für ihre Romane, Kurzgeschichten und gesellschaftspolitischen Aktivitäten hat die gebürtige Kanadierin unzählige Preise, Auszeichnungen und Ehrungen erhalten wie z. B. zweimal den renommierten Booker Prize oder den Friedenspreis des deutschen Buchhandels, um nur zwei zu nennen.
Jeder oder jedem, der liest, bleiben ein paar Bücher lebenslang im Gedächtnis. Sicher, es gibt in den unterschiedlichen Lebensphasen Vorlieben, was Autorenschaft und Themen betrifft- aber manche Bücher bleiben auch im Rückblick echte Meilensteine. Für mich ist einer davon „Der Report der Magd“ (Original: the handmade’s tale) von Margret Atwood aus dem Jahre 1985. Ein dystopischer Roman über ein weibliches Sklavenleben. In der fiktiven Republik Gilead, einem totalitären Regime, das nach einem Staatsstreich aus den USA hervorgegangen ist, werden Frauen ihrer Rechte beraubt und zu Gebärmaschinen degradiert. Die einzige Erfüllung, die ihnen zusteht, ist, sich in ihrer untergeordneten Rolle im System einzufügen. Ein Roman, der mir – ähnlich wie „1984“ von George Orwell- den Atem stocken liess und der gerade heute wieder in Zeiten politischer und gesellschaftlicher Umbrüche hochaktuell ist. Sie setzt sich bis heute in ihren Romanen immer wieder mit der Stellung der Frau in Gesellschaften auseinander und mischt sich immer wieder in politische Debatten ein. Sie schreibt spannend, witzig, ironisch und dabei vor allem klug.
Jetzt sind ihre Memoiren „Book of Lives“ erschienen und sie versprechen den Leserinnen und Lesern einen Blick auf ein pralles, aufregendes Leben. In einem Interview hat sie einmal geäussert, dass sie Memoiren eigentlich nicht leiden kann, sie jetzt aber doch geschrieben hätte, weil einfach so viel Material da läge- und ausserdem viele Menschen, über die sie jetzt frei schreiben kann, schon tot seien und sie nicht mehr verklagen können…
Also, das hört sich gut an, oder? Als Weihnachtsgeschenk oder zum Selbstlesen an den Feiertagen unbedingt zu empfehlen!
Gabriele Coché-Schüer
Preis 36,00 €
Frauen Power Kongress am 16. / 17. Januar, Messe Kalkar
27. Moyländer Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt vom 10.12.-14.12.2025