Die Frau redet Klartext und lacht gerne mal laut und herzlich, wenn man mit ihr ins Gespräch kommt. Das macht ihr nicht nur den Zugang zu ihrer Klientel leicht, denn da wo sie unterwegs ist, wird in der Regel Klartext geredet. Ulla Jockweg-Kemkes ist jetzt seit 10 Jahren erfolgreich selbständige Trainerin, Beraterin und Begleiterin für kleine und mittelständische Unternehmen.

TOP3 consult hat sie ihre Firma genannt und damit sind genau diese 3 oben genannten Tätigkeiten beschrieben, über die im Folgenden zu sprechen sein wird. „Ich habe mich mit 42 Jahren selbständig gemacht und ich weiß noch ganz genau, wie ich mich fühlte, als ich etwas später mein eigenes Büro bezogen habe und mein Schild draußen – für alle sichtbar – an der Tür hing: So! Jetzt ist es passiert. Jetzt stehe ich ganz offiziell für meine Arbeit mit meinem Namen!“

Die Entscheidung, sich selbständig zu machen, war nur konsequent für Ulla Jockweg-Kemkes. Sie war viele Jahre im Vertrieb aktiv, als Vertriebsleiterin bei einem regionalen Verlag mit einem mehrjährigen, sehr erfahrungs- und lernintensiven Intermezzo bei einem renommierten Haus- und Objekteinrichter. „Beim letzten Arbeitgeber haben die Söhne die Nachfolge im Unternehmen angetreten und es stellte sich dann heraus, dass es dort keine echten Entwicklungsmöglichkeiten mehr für mich geben würde.“ Mit ihrer Erst-Ausbildung zur Florist-Meisterin konnte Ulla Jockweg-Kemkes auf weitere wichtige Erfahrungen zurückgreifen. Sie hatte also eine Menge praktisches Rüstzeug im Instrumentenkoffer- kannte sich, wie sie sagt, also „gut mit der Arbeit auf der Wiese“ aus. „Ich hatte bis dahin in meinem Berufsleben viel gesehen, viel mit Menschen erlebt, und über sie erfahren und von ihnen gelernt. Wie gelingt Kommunikation im Arbeitsleben? Wie kommen Motivation und eine tragfähige Beziehungsqualität ins Team? Was brauchen Führungskräfte, um gut zu führen? Diese Themen beschäftigten mich seit langer Zeit. Und ich wusste einfach, dass ich hier viel weitergeben konnte.“

Und ich wusste einfach, dass ich hier viel weitergeben konnte.“

„Keine halben Sachen“ – Für die Frau aus Geldern ein weiteres entscheidendes Arbeits- und Lebensmotto. Mit einer systemischen Beraterausbildung begann sie, ihre Trainerlaufbahn systematisch auf solide Füße zu stellen. Heute ist sie ausgebildeter Business- und Karriere-Coach sowie zertifizierter WingWave-Coach. Ihre Hauptzielgruppe sind kleine und mittelständische Unternehmen, auf eine bestimmte Branche aber ist sie zunächst einmal nicht festgelegt. So berät sie heute sowohl mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe, und gibt ebenso Seminare für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sozialen Einrichtungen und in der Gesundheitsbranche. Mit im Gepäck hat sie öffentliche Förderprogramme, die es für Unternehmen leichter machen, notwendige Veränderungsprozesse im Betrieb anzustoßen.

Bei der Frage, wie sie ihre Akquise organisiert, lacht sie: „Im Moment gar nicht, wenn ich es überlege. Meistens – und das macht mich sehr glücklich – werde ich angesprochen, weil ich an anderer Stelle eine Seminarreihe oder einen Workshop erfolgreich durchgeführt habe. Die Mund-zu-Mund-Empfehlung funktioniert hier gut. Manchmal sind es Teilnehmerinnen und Teilnehmer, manchmal die Geschäftsführung von den jeweiligen Unternehmen, die mich weiter empfehlen. Die Entscheidung für einen Auftrag bringt aber in jedem Fall das Erstgespräch – das ist und bleibt mein Eintrittsticket. Hier entscheidet sich, ob die Chemie stimmt, hier wird geklärt, was der konkrete Bedarf ist, was der Kunde, die Kundin wünscht – und ob ich es leisten kann (oder will). Für mich gilt: „Der Mensch ist es –nicht die Branche. Dabei ist es für mich nicht von Bedeutung, ob ich es mit Chefinnen und Chefs, Azubis oder Meistern und Vorarbeiterinnen, medizinischen Fachkräften oder Menschen in sozialen Berufen zu tun bekommen werde. Letzten Endes geht es immer um gute inner- und außerbetriebliche Kommunikationskultur, gegenseitige Wertschätzung und Anerkennung, um eine gute, motivationsfördernde Arbeitsatmosphäre. Und das wissen wir ja alle, nur wer sich wohlfühlt, setzt Energien frei.“

Und das wissen wir ja alle,
nur wer sich wohlfühlt, setzt Energien frei.“

Gute Netzwerke und Kontakte sind für sie wichtig. „Die pflege ich auch, ich bin seit vielen Jahren im unternehmerinnen forum niederrhein, halte aber genauso den Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen. Ich mag das forum, weil ich hier auf Gesprächspartnerinnen treffe, mit denen ich mich in meinen persönlichen Themen austauschen kann. Aber genauso treffe ich mich bei einem netten Mittagessen z.B. mit einer Fachkollegin. Seit kurzem bin ich im Bundesverband „Die KMU-Berater“ aktiv –ein Verband, der eher die Seite „Zahlen-Daten-Fakten-Analyse“ vertritt. So langsam stelle ich aber fest, dass auch hier ein Umdenken stattfindet und doch immer häufiger die Einsicht Raum greift, dass es nicht in jedem Fall reicht, in einem Unternehmen nur nach Stellschrauben zum Sparen zu forschen.“

Ulla Jockweg-Kemkes nimmt wahr, dass der Bedarf an Beratung und Coaching zunimmt, dass viele Unternehmen es immer schwerer haben, erfahrene Fachkräfte zu finden und an sich zu binden. „Da passiert es immer öfter, dass die Nachwuchskräfte fachlich zwar gut ausgebildet sind, ihnen jedoch einfach noch eine gute Portion Lebenserfahrung, Persönlichkeit und Fingerspitzengefühl fehlt, um ein Team erfolgreich zu führen. Wenn ich hier ins Einzelcoaching gehe, entwickele ich gemeinsam mit dem Coachee individuelle Lösungsansätze entsprechend dem Bedarf. Mein Ziel ist es, dass mein Gegenüber ins eigene Handeln kommt! Da bin ich wie ein „Wanderführer“.

„Mein Ziel ist es, dass mein Gegenüber ins eigene Handeln kommt!
Da bin ich wie ein „Wanderführer“.

Regelmäßige Weiterbildung ist für sie selbstverständlich. „Für mich bedeutet das : Selbsterfahrung, immer wieder der kritische Blick auf meine Person, auf meine Arbeit und natürlich auch die Möglichkeit, meine Persönlichkeit immer weiter zu entwickeln. Eine spannende Ausbildung war z.B. die zum WingWave-Coach, die ich immer wieder erfolgreich in meine Arbeit integrieren kann. Hier geht es im Wesentlichen darum, die Ursachen für Blockaden aufzudecken und aufzulösen.“

Die begeisterte Trainerin ist, wenn sie privat unterwegs ist, auch eine begeisterte Wanderin. „Ich bin nicht unbedingt eine Kraxlerin, auch wenn ich mit meinem Mann schon in den Alpen auf 2000 Meter Höhe gewandert bin und gerne Etappenwege gehe. Eine unserer Lieblingsregionen –neben den Alpen und dem Niederrhein natürlich – ist die Eifel. Ich liebe es, durch die Natur zu laufen, den Rucksack auf dem Rücken und zu spüren, wie mein Kopf frei wird, wie der Alltag von mir abfällt. Wandern erdet mich ungemein.“

Ulla Jockweg-Kemkes lässt in diesen Tagen schon mal die vergangenen 10 Jahre Revue passieren: „Es ist den letzten 10 Jahren viel zusammengekommen an Erfahrungen und Kontakten, spannenden Themen und Aufträgen und ich würde mir wünschen, obwohl ich weiß, dass es Glaskugel-Gucken ist und man nie weiß, wie sich die Dinge entwickeln, dass ich weiter so intensiv „Leben leben“ kann, dass es so gut weiter läuft. Ganz wichtig: Es soll unserer Familie und den Menschen in unserem langjährig bestehenden Freundeskreis gut gehen. Für meinen Mann und mich bedeutet das alles Beziehungsqualität pur!“