1960 wurde der Grundstein für das heutige Unternehmen Heinrich Derksen Büroorganisation GmbH
in Kleve auf der Hagschen Straße gelegt. Elisabeth Derksen-Hübner, damals noch gar nicht auf der Welt, blickt zurück, und ist stolz auf 60 Jahre Büroexpertise am Niederrhein. Der Vater war damals gerade 24, als er das Geschäft auf Rentenbasis von der Witwe Labs übernahm.

Das war damals so üblich. Ohne eigenes Startkapital war das die Möglichkeit, ins Geschäft zu kommen“, blickt die heutige Geschäftsführerin dankbar zurück. „Mein Vater ging mit 15 in die Lehre, denn sein Vater war früh verstorben und da hieß es `Geld verdienen` und die `Höhere Schule` kostete damals noch viel Geld. Das konnte er sich damals nicht erlauben. Zeitschriften, Schreibwaren, Bürobedarf und vieles mehr war damals zu finden in dem kleinen Laden, den er von nun an übernahm. Eng war es damals, wenn ich so zurückdenke.  Damals war es üblich, dass Geschäftsleute über ihrem Ladenlokal wohnten und so wollten auch meine Eltern in die kleine Wohnung ziehen. Da musste aber erst mal geheiratet werden. Das war damals so, ja und ein Jahr später kam dann auch schon ich auf die Welt. Zwei Jahre später wurde mein Bruder geboren. Meine Mutter stieg natürlich mit ins Geschäft ein, um meinem Vater zu unterstützen. Als gelernte Schneiderin galt es dann zunächst für sie, die Buchhaltung zu erlernen. So wuchs ich in einem Geschäftshaushalt auf und lernte, dass meine Eltern zwar immer erreichbar, aber nicht immer da waren. Samstags um 14.00 Uhr war dann Zeit für die Familie. Sonst ging die Arbeit der Eltern vor. Die Omas fingen einiges selbstverständlich auf und waren ganz einfach für uns da. Gefehlt hat es uns an nichts. Ich habe in dieser Zeit früh gelernt, eigenständig zu sein und ja, ich habe auch Disziplin gelernt.

Heute führst Du das Unternehmen gemeinsam mit Deinem Mann. War das immer schon Dein Wunsch?

Nö! Ich habe erst mal auf die Schule gesetzt, das Abitur gemacht und dann natürlich meinen Reitsport. Mein erster Gedanke galt damals meiner persönlichen Freiheit. Als ich 16 Jahre alt war, bekam ich noch eine kleine Schwester, wir zogen um nach Schneppenbaum und es wurde von da an schwieriger, die Familienzeit zu organisieren. Nach dem Abi wollte ich erst einmal weg. Aber…ich war ein Heimwehkind. Das war gar nicht so einfach. Ich wollte ein Duales Studium machen und das gab es zu meiner Zeit nur im Norden und in Mannheim. Mir war gleich klar, ich wollte in den Süden. In Heidelberg habe ich dann in einem Unternehmen für Bürobedarf die Ausbildung gemacht und zugleich ging es immer wieder zum Blockunterricht für 3 Monate an die Hochschule nach Mannheim. Ich habe die Zeit der Freiheit so genossen! Mädchen durften ja damals nichts. Mein jüngerer Bruder schon. In Heidelberg habe ich tolle Leute getroffen und unter anderem lernte ich die Juniorengruppe unseres Einkaufverbandes kennen. Das waren alles junge Menschen, deren Eltern ein Geschäft oder ein Unternehmen führten und für die es eine Option war, es vielleicht eines Tages zu übernehmen. Aus den Bekanntschaften sind Freundschaften entstanden, die bis heute halten. Und daraus wurde noch mehr: Im Zeichen der Zeit haben wir unser Unternehmen noch einmal auf neue Beine gestellt in der Kooperation zu `büroboss`. Hierin sind heute noch ca. 10 Personen aus der damaligen `Juniorengruppe` miteinander verbündet und gemeinsam stehen wir, zusammen mit anderen Anschluss Häusern für eine hohe Dienstleistungsqualität. Ich bin begeistert! ` so der Slogan unseres Zusammenschlusses. Und das trifft auch mein Gefühl: Ich bin begeistert von der Schlagkraft unseres Teams und davon, dass sich das so lange gehalten hat.

Was denkst Du, hast Du von Deinem Vater gelernt?

Lacht! Mein Vater war lebensfroh, zielstrebig, fleißig… In unserer `Jungen Gruppe` haben wir damals viele Seminare gemacht, die sich mit Persönlichkeitsentwicklung und anderem beschäftigt haben. Das hat mich natürlich begeistert. So etwas kannte ich noch nicht. Also mein Vater, der hat damals eher an uns gezweifelt und gefragt:  `Könnt ihr nicht mal was Vernünftiges lernen?`- Er meinte so was in Richtung Daten, Zahlen, Fakten.

Dein Vater war ja schon eine Persönlichkeit, die man kannte in Kleve.

Ja, er hatte ja auch eine sehr disziplinierte Erziehung, denn er und sein Bruder mussten früh auf den Vater verzichten und das steckte in ihm. Später hat er dann seinen wirtschaftlichen Erfolg auch mit der Mutter geteilt. Das war ganz selbstverständlich für ihn. Er war engagiert in vielen Vereinen und nahm aktiv am Klever Geschäftsleben teil.

Wann hast Du Deinen Mann kennengelernt? Ihr führt das Geschäft heute gemeinsam.

Wir haben uns während des Studiums in Heidelberg kennen und lieben gelernt. Er kam von der Buchhändlerschule in Frankfurt und wollte dann noch eine BWL-Vertiefung in Mannheim mitnehmen. Wir sind seit vielen Jahren verheiratet und haben 3 erwachsene Töchter und sind vor 10 Monaten Großeltern geworden, was mich ganz glücklich macht. Unsere Töchter gehen eigene Wege. Die junge Mutter ist Wirtschaftsingenieurin und geht ihren Weg bei BOSCH. Die anderen beiden haben Lebensmitteltechnologie bzw. Lebensmittelproduktion studiert und arbeiten beide deutschlandweit für Coca-Cola. Ich bin sehr stolz auf sie und freue mich, dass jede ihren eigenen Weg geht.  Unser Weg verlief da anders. Mein Vater hatte mit der Zeit 40 Angestellte und das Unternehmen Stück um Stück erweitert. Den ersten Neubau setzte er 1984 auf das heutige Firmengelände. Zu dieser Zeit fragte er nach Unterstützung. Mein Mann und ich haben uns das dann überlegt und sind 1987 nach Kleve gezogen. Unser Zuhause ist direkt neben dem Unternehmen. Mein Mann stieg damals mit voller Energie Vollzeit ins elterliche Unternehmen ein. Ich war Mutter von 2 Kindern, die mittlere war damals 3-Monate alt, die Jüngste folgte kurz darauf. Und so hatte ich anfangs nur stundenweise im Unternehmen zu tun.  Aus gesundheitlichen Gründen tauschten mein Mann und ich einige Jahre später die Rollen und seit nunmehr 25 Jahren bin voll Energie mit dabei. Wir wohnten ja nebenan, so war ich für die Kinder auch immer `greifbar, aber wir waren keine Helikopter-Eltern. Unsere Mädchen hatten ihren Freiraum und waren doch behütet. Nach dem Tod meines Vaters wurden mein Mann neben meiner Mutter Geschäftsführer. Seit einigen Jahren führen wir zwei das Unternehmen in der Daimlerstraße gemeinsam.

Was ist heute grundlegend anders, als zuvor?

Unsere Branche hat sich durch die Digitalisierung schon sehr verändert und es galt für uns immer, die Veränderung aktiv mit zu gestalten. War das Geschäft früher Papier, auf dem gedruckt und geschrieben wurde, mit all seinem Folgegeschäft vom Ordner, den Stiften bis hin zum Locher, so galt es hier, neue Sortimente zu entwickeln, die Zugkraft entfalten. Wir stehen heute nicht nur für Bürobedarf im Sinne von Schreibwaren etc. Wir sind bekannt für Arbeitssicherheit, Arbeitsplatzgesundheit und  Prozessoptimierung. Wir sind durch die Büroboss Logistik in Northeim bestens digital aufgestellt. Unseren Kunden bieten wir einen leistungsfähigen Shop für die digitale Beschaffung von C-Artikeln. Unsere Kunden wissen das zu schätzen. Ein wichtiger Bereich ist die Einrichtung und Gestaltung von Arbeitswelten. Zudem sind wir zertifiziertes Unternehmen im Bereich Aktion gesunder Rücken .Es ist es doch u.a. eine Pflicht eines jeden  Arbeitgebers, auf die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu achten – auch auf die Rückengesundheit. Wir bieten ergonomische Arbeitsplätze, Bürostühle, Tastaturen und Mäuse. Von der Raumplanung, der Beratung zum Verkauf bieten wir einen Rundumservice, den unsere Kunden an uns schätzen. Hierzu gehört auch die Beratung bei der Einhaltung der Arbeitsplatzverordnung, Lichtplanung, Datenschutz, Raumklima und vieles mehr. Unser Steckenpferd ist: Bester Service für den Kunden!  Gerade die Mittelständler wissen diese Leistung sehr zu schätzen und sind neben Hochschule, Technologiezentrum, und vielen Verbänden unsere Kunden. Unsere Mitarbeitenden – 10 an der Zahl – sind sehr zufrieden und auch stolz, Teil von `büroboss` zu sein.

Das ist viel Arbeit! Was ist Dein stärkstes Pfund im Wettbewerb um Kunden?

Ständige Öffentlichkeitsarbeit, damit meine ich einerseits Presse, Berichte, Anzeigen, aber ganz besonders mein persönliches Engagement, dass man mich auch als `Gesicht von Derksen` kennt und erlebt. So engagiere ich mich u.a. nicht nur im „unternehmerinnen forum niederrhein“, sondern auch bei ZONTA. In meiner 2 ½ jährigen Präsidentschaft habe ich vielfältige Aktivitäten in der Stadt Kleve gestartet und auch darüber hinaus. Mir ist es wichtig, mich als Geschäftsfrau auch für Frauen und Frauenrechte einzusetzen. Das liegt mir sehr am Herzen.

Was bedeutet für Dich Erfolg?

Wenn meine Arbeit mir Spaß macht, wenn die eigene Arbeit Früchte trägt, die Kunden zufrieden sind oder wir einen neuen Kunden gewonnen haben –  und der Umsatz stimmt.  Erfolg verbinde ich natürlich auch mit der Anerkennung  in einer guten Geschäftspartnerschaft.

Was brauchst Du, um Dich rundum glücklich zu fühlen?

Harmonie! Das stelle ich immer wieder fest. Das bedeutet für mich auch, wenn alle das Gleiche wollen und alle gemeinsam anpacken, wenn ich Ideen entwickle und andere mitgehen oder aber andere Ideen vorbringen und ich mich gut darauf einlassen kann. Fortschritt. Ich muss auch vorankommen. Nur reden, ist nicht meins.

Wie sieht für Dich ein ganz entspannter Sonntag aus?

Am allerliebsten den 1. Spaziergang von 1,5 Stunden vor dem Frühstück. Viel frische Luft! Ein schönes Frühstück. Kontakt mit den Töchtern. Später gern mal einen Film gucken und mit meinem Mann zusammen kochen. Dann ist mein Sonntag schon perfekt.

Auf welche Erfahrung im Leben möchtest Du nicht verzichten?

Diese junge Gruppe der Nachfolgegeneration so früh kennen gelernt zu haben und heute darauf bauen zu können, gemeinsam eine starke Geschäftsverbindung zu gestalten, die richtig Fahrt aufnimmt!

Was bedeutet für Dich und Dein Unternehmen Innovation?

Am Puls der Zeit bleiben, immer offen für Veränderung sein und den Weg mutig beschreiten, das Geschäft weiter zu entwickeln.

 Privat: Auto oder Pferdestärke?

Pferd, das ist doch ein ganz anderes Feeling! Ich habe schon als Kind gedacht, als es den autofreien Sonntag gab: Ist doch egal, da fahren wir eben mit der Kutsche in die Stadt!

Was war Dein neuestes Abenteuer?

Paragliding! Ein ganz besonderes Erlebnis. Es könnte glatt mein neues Hobby werden! Ich habe die

Tendenz, immer mal was Neues ausprobieren, wenn mir  das Risiko überschaubar scheint. Und als sich die Gelegenheit ergab, da dachte ich mir:  „Ja, das nimmst du mit!

 

Vielen Dank für das Gespräch!

Barbara Baratie

Kontakt:

Elisabeth Derksen-Hübner – Geschäftsleitung
Heinrich Derksen Büroorganisation GmbH
Geschäftsführer: Peter Hübner, Elisabeth Derksen-Hübner
Sitz der Gesellschaft: Kleve

Tel +49 2821-7255-61 Fax +49 2821-7255-72
Mobil +49 172-7255961

Elisabeth.Derksen-Huebner@bueroboss.de

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