5 Unternehmerinnen und ihre Lebensgeschichte

In online-Antiquariaten lassen sich immer wieder tolle Bücher finden. Dieses Buch zum Beispiel. Es ist 2005 erschienen und hat kein Fitzelchen Patina angesetzt. Erzählt werden 5 aussergewöhnliche Karrieren von Unternehmerinnen, die es aus ganz unterschiedlichen Lebenslagen heraus geschafft haben, sich mit ihren Ideen  erfolgreich durchzusetzen und ihre Unternehmen zu internationalen Konzernen zu machen.

Da ist Nicole Cliquot-Ponsardin.Sie kommt aus einer einflussreichen Reimser Unternehmer-Familie, erlebt aus der Ferne die französische Revolution, heiratet früh den einzigen Sohn des Weinhändlers Cliquot, wird Witwe und muss sich entscheiden, ob sie weiterhin Champagner herstellen oder das Geschäft verkaufen soll. Wir wissen, wie die Firmengeschichte der Veuve Cliquot ausgeht, aber ihre persönliche Geschichte ist absolut spannend zu lesen. Oder wer kennt nicht die Produkte der Helena Rubinstein, die bereits als junge Frau immer nur eines wollte: Erfolg und Ruhm. Beate Uhse oder Anita Roddick, die mit ihrem „Body Shop“ ihre ganz eigene, auch politisch motivierte  Unternehmensphilosophie verwirklicht hat.

Die Verlegerin Katherine Graham ist jetzt kürzlich wieder zu neuer Berühmtheit gelangt. Der streitbaren Herausgeberin der Washington Post ist in diesen Tagen mit dem Film „Die Verlegerin“ (in der Hauptrolle Meryl Streep) ein filmisches Denkmal gesetzt worden. Sie wurde -eher widerwillig- nach dem Tod ihres Mannes die Chefin der „Post“ und in ihre Zeit fiel die Entscheidung, 1971 gemeinsam mit der New York Times Teile der sogenannten „Pentagon-Papers“ zu veröffentlichen, die der amerikanischen Bevölkerung Stück für Stück bewiesen, dass die Nixon-Regierung das amerikanische Volk über Jahre systematisch belogen hatte. Die USA wurden nicht, wie die Politik immer wieder behauptete, in den „Kampf gegen den Kommunismus“ gezwungen, sondern die USA haben ihren Kriegseintritt in Vietnam aus militärstrategischen Gründen von langer Hand geplant.

Die Lebensgeschichten dieser 5 Unternehmerinnen werden von der Journalisitin Magdalena Köster spannend erzählt. (Zitat: „Ihre Geschichten werden hier gut recherchiert ausgebreitet, es ist ein wundervoller, üppiger Lesestoff, nicht ohne Witz. Es ist vor allem erheiternd beflügelnd.“ DIE ZEIT)

Das Buch kann derzeit nur als gebrauchtes Exemplar (ab € 0,89 plus Versand) bei den einschlägigen Antiquariaten bezogen werden. Einfach Magdalena Köster brillante Bilanzen eingeben. Wem das zu aufwändig ist, dem leihe ich sehr gerne mein Exemplar.

Gabriele Coché-Schüer