…als hybride Veranstaltungsform optimistisch (und perfekt) geplant und stattfinden sollte sie vor Ort bei Mariele van Haren am Schloß Haag. Die gefühlt nicht enden wollenden Coronaeinschränkungen zwangen uns, dann doch umzuschwenken und der Gesundheit zuliebe ganz einfach ein komplett virtuelles Treffen daraus machen. Und ja – auch das war interessant und aufschlussreich. Führte uns doch Stefan Hagen aus dem Team „Die Unternehmensentwickler“ ganz souverän durch Menschliches und Persönliches, durch Krisen und Schaffenszeiten zweier Mitgliedsunternehmerinnen, die durchaus Vorbildfunktion haben.
Maria Klier, die vom Niederrhein stammende Sopranistin verkörperte bereits mehr als dreißig Partien im Soubretten- und lyr. Koloraturfach– unter anderem : Blonde (Entführung aus dem Serail), Königin der Nacht (Zauberflöte), Sophie(Rosenkavalier), Norina (Don Pasquale), Adele (Fledermaus), Gretel (Hänsel und Gretel), Marzelline (Fidelio), Zerlina (Don Giovanni), Frasquita (Carmen), Anna (Das Feuerwerk) ,Wanda (Die Großherzogin von Gerolstein) und Gretchen (Wildschütz).
Die Engagements führten sie u.a. an das Theater Hagen, die Komische Oper Berlin, das Theater Vorpommern, Theater Rostock, Theater Solingen und das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth. Gefeiert mit vielen Auszeichnungen nahm sie 2017 Abschied von der Art des Lebens in der Festanstellung, denn so Maria Klier: „Ich wollte wieder selbstbestimmt leben! An der Oper ließ sich das Leben immer nur von heute auf morgen planen, die Oper war das Leben! Proben – Auftritt – Alleinsein – Proben – Auftritt – Alleinsein. “ Sie wünschte sich wieder einen neuen, eigenen Rhythmus im Leben zu finden.
Der Abschied fiel nicht so schwer, denn 2016 gründete sie bereits das Gesangsstudio „Stimmgewandt“ in Köln. Inzwischen ist die Mutter eines kleinen Kindes wieder in ihre Heimatstadt Goch gezogen und da war es für sie ganz klar, dass sie dieses Angebot auch in die Weberstadt bringen möchte. Also gründete sie auch hier ein Gesangsstudio. In der Zwischenzeit bildete sie sich fort und fand immer mehr Gefallen an dem Gedanken, selbst lehrend tätig zu sein und so startet sie (natürlich) am 15.1.2021 meditative und andere Angebote, die der Seele gut tun und dem Körper auch, als Leiterin einer Schule für Gesundheitspädagogik. Umtriebig ist sie, die Maria Klier. Und vielseitig.
Was ist ihr wichtig, wie sorgt sie für Ihr eigenes Wohlbefinden bei all der Umtriebigkeit? Stefan Hagen wollte es wissen.
4 Minuten am Morgen gehören ganz ihr, so Maria Klier. Richtig atmen – erst dann startet der Tag. Und am Abend gehören ihr noch einmal 30 Minuten, in denen sie sich besinnt, die Verbindung zu sich selbst zu halten, um Entscheidungen sicher treffen zu können und auf ihren Bauch zu hören.
Singen!? Für uns am Rechner wollte sie nicht. Gerne aber live (Naja, an den „Katzenjammer“ des Geburtstagsliedes, das wir letztens online gemeinsam für Sybille Meerettig gesungen haben, konnten wir uns ja alle auch noch gut erinnern).
Ein kreatives Kraft-Phänomen, die Maria Klier. Lernen Sie sie selbst kennen!
Sie ist ja „Die Neue“ im unternehmerinnen forum niederrhein.
Nina Kiesow war Stefan Hagen´s nächster Gast. Ihr Arbeitsalltag hat sich enorm gewandelt, seit Corona das Geschäftsleben bestimmt. Sie beginnt den Tag damit, die What´s Up-Nachrichten zu lesen, denn hier ordern die Kundinnen bereits die neueste Mode. Ist die passende Größe vorhanden? Wann kann geliefert oder abgeholt werden? Die Geschäftsfrau hat genau zwei, drei Tage gebraucht, bis sie verstanden hat, dass der Staat tatsächlich unterbinden kann, dass der Einzelhandel öffnet. Nach einer Schockstarre kam die Macherin ins Tun. Sie startete mit Volldampf ihre Werbung auf allen Social Media-Kanälen. Die üblichen Modenschauen, mit denen das Unternehmen bislang geworben hatte, waren ja mit einem Schlag undenkbar geworden. So wurde sie selbst und ihre Angestellten zu Modellen, die Stadt Kleve wurde zur Bühne und so erstrahlte im virtuellen Kontakt der neueste Trend. Ein Abhol- und Lieferservice wurde organisiert und die regelmäßigen Kampagnen komplett auf die virtuellen Kanäle abgestimmt. Ja, das bedeutete natürlich auch, die Komfortzone zu verlassen. „Ich konnte es zunächst nicht fassen, dann habe ich gedacht: Ok! Was können wir tun? Und sofort sind wir in die Aktion gegangen und ich habe gemerkt, dass macht sogar Spaß!“ so Nina Kiesow.
Stefan Hagen kitzelte es heraus: „Ja, die eigene Angst zu überwinden, das war schon ein Schritt, aber heute bin ich stolz darauf!“
Ihr Engagement kostet viel Zeit. „Früher“ hatten wir Angestellte, die diese Tätigkeit übernommen haben und ich hatte auch regelmäßige Freiräume für mich und meine Familie. Die konnte ich mir gönnen. Heute habe ich eine 6-Tage-Woche – und manchmal erscheint es mir noch mehr.
Als Präsidentin des bundesweiten Leder-Einzelhandels-Verbandes befragt muss sie schon sagen, dass es nicht allen Einzelhandelsunternehmen leicht fällt, sich auf diese Herausforderungen einzulassen. Doch sie zeigt offen, wie es gelingen kann und versprüht Optimismus: „Die Liebe zu dem, was ich tue, treibt mich an.“ Und ihr Fazit: Machen ist wie wollen – nur krasser!“
Großartige Vorbilder, die wir an diesem Abend erleben durften. Und wer spürt, dass auch er sich manchmal einen Gesprächspartner oder eine Gesprächspartnerin wünscht, um über eigene Herausforderungen zu sprechen, ist bei Stefan Hagen als Coach und Unternehmensberater sicherlich in guten Händen.
Mehr Informationen und Kontakt zu Stefan Hagen finden Sie hier: 2021-01-20_Das Gespräch_Das alles ist.
Vorgestellt hat sich an diesem Abend auch unser Neumitglied, Astrid Neese, Dezernentin der Stadt Duisburg, die sich auf viele anregende Begegnungen im Netzwerk freut. Herzlich willkommen!
Und eine tolle Zugabe gab es von Sarah Nothers, die sich gerade eben als Sporttherapeutin selbstständig gemacht hat. Sie zeigte uns, wie wir mit einem kleinen Tennisball – oder auch ohne – ganz einfache Gesundheitsübungen am Arbeitsplatz einlegen können. Das tat gut!
Aktuell bietet sie ihre Dienstleistungen online an. Wollen Sie es versuchen? Kontaktdaten
Wann geht es weiter?
Am Mittwochabend, 24.2.21, 19.00 Uhr mit Anika Knauer-Diebel (29), Unternehmerin aus Köln, die uns zeigt, wie Führung DIVERSITY gelingt.
Um Anmeldung wird gebeten. Sie erhalten dann einen Fragebogen – und wenn Sie Zeit und Lust haben, uns diesen zurückzusenden, werden auch Ihre Erfahrungen, Fragen oder Anliegen ins Thema einfließen.
Text: Barbara Baratie
Fotos: privat, Maike v.d.Boom